Freitag, 15. Februar 2008

 

26. Tag - 04.01.07 - Eine kleine Entdeckung

Heute war mal wieder ein "fauler Tag".
Lita wollte mit ihrer Schwester in die Stadt und irgendwas einkaufen, ich hatte aber keine Lust mit zu kommen und habe erst mal lange gepennt. Diese ewige früh aufstehen kann ja nicht gut sein, zumindest nicht im Urlaub. :-)

Irgendwann trudelten Lita & Oli wieder ein, offenbar hatten sie ihre Einkäufe zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Nachdem die beiden noch ewig lange in der Küche saßen und über Gott weiß was erzählt hatten, machte Oli sich dann aus dem Staub.

Zum frühen Abend hin wollte ich dann was futtern, und Ixhel wollte gleich wieder eine Stunde ins Zentrum fahren.
Nee, hatte ich keine Lust zu, ich wollte lieber nen bisken Bewegung und zu Fuß die Gegend erkunden. Das kann man in der Ecke von DF ja auch problemlos machen. Ixhel kannte das ja schon und maulte auch nicht weiter rum (böse Zungen werden jetzt behaupten, daß sie schon längst eingesehen hat, daß sie gegen einen ostwestfälischen Sturkopf eh nicht ankommt) , also gingen wir los.

Ich finde es sehr interessant, eine Stadt zu Fuß zu entdecken, denn man sieht viel mehr, als wenn man sich mit Bus oder Taxi umherfahren lässt. Natürlich sollte man schon auf das hören, was die Einheimischen sagen, sprich, im DF gibt es schon so einige Gegenden, wo man nicht unbedingt zu Fuß unterwegs sein sollte, erst recht nicht als "Pseudo-Gringo" und nicht nach Einbruch der Dunkelheit. Aber das ist kein Problem, das auf MX oder den DF beschränkt ist - wer´s nicht glaubt, kann ja mal nach Berlin-Wedding, -Kreuzberg oder am besten -Neukölln fahren...

Wir gingen also Richtung La Noria, und siehe da, nicht weit weg von der belebten Kreuzung fand sich ein kleines Cafe. Machte von aussen einen guten Eindruck, also gleich mal antesten.


Wie man anhand des Fotos sehen kann, wurde es schon dunkel, als wir dort ankamen.
Also rein und die Karte studiert. Es gab unter anderem auch Salate, und so einen bestellte ich mir dann auch und ne Tass Kaff. War beides nicht teuer und sehr lecker.

Die Geräuschkulisse war teilweise doch etwas heftig, aber hey, wir sind in DF, das ist nun mal so...und es gibt ja durchaus auch relativ ruhige Ecken. La Noria gehört normalerweise allerdings definitiv nicht dazu - außer vielleicht um 3 Uhr morgens. ;-)
Nachdem ich in aller Ruhe meinen (hervorragenden) Salat gefuttert hatte und wir bezahlt hatten, machten wir uns auf den Rückweg.

Auf meinen Vorschlag hin nicht auf dem selben Weg wie zuvor, sondern wieder mal "quer durch" und "der Nase nach". Soo weit und schwierig ist der Rückweg nach Xochitepec ja nun auch nicht.
Wir kamen an etlichen tiendas vorbei, und auch an einer kleinen panaderia. Dort kauften wir mal wieder etwas pan dulce ein. Ich konnte allerdings, weil ich kurz vorher den hervorragenden und recht üppigen Salat verdrückt hatte, beim besten Willen keinen Fitzel davon probieren...

Ixhel musste zugeben, dass sie die Gegend überhaupt nicht kannte, obwohl es nur einen Katzensprung von ihrem ehemaligen Wohnort entfernt liegt. Nun ja, in MX ist "zu Fuss gehen" ja auch absolut nicht angesagt - mal unabhängig davon gesehen, ob es ratsam ist, per pedes unterwegs zu sein oder nicht.
Also wie gesagt Orientierung "Pi mal Daumen", und wir kamen auch durchaus in die passende Richtung. :-)

Nach ungefähr einer halben Stunde waren wir dann wieder zuhause, und damit war der Tag auch schon wieder erledigt.

Fazit: Nix dolles erlebt, aber wieder eine kleine Entdeckung gemacht und ein bißchen was von DF gesehen, daß nicht in jedem Reiseführer zu finden ist. So was ist doch die "Würze" eines jeden Urlaubs - ansonsten könnte man ja auch gleich "All Inclusive" in Cancun buchen...

Ich hoffe, wenn wir das nächste Mal da sind, gibt es den Laden noch. Dann werde ich mir wieder einen wohlschmeckenden Salat reinschrauben...und natürlich zu Fuß hingehen. :-)

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Sonntag, 10. Februar 2008

 

25. Tag - 03.01.07 - Grutas de Tolantongo

Heute sind wir zu den "Grutas Tolantongo" gefahren.
Das bedeutete: Schon wieder früh aufstehen. :-(
Naja, was solls, man will ja was sehen vom Land.

Von DF aus fährt man ca. 2 1/2 bis 3 Stunden (oder auch mehr, je nach Verkehr). Diesmal waren wir wieder mit dem Suburban unterwegs, der Burrito hatte einen Arbeitseinsatz.

An einer Tankstelle konnte ich dann sogar einen offensichtlich mit "Recycling-Material" bepackten Pickup sehen - erstaunlich, Plastikflaschen schienen mir in MX immer, als wenn sie als einfacher Müll behandelt werden. Die Zahl der Firmen, die sich anderswo (z.B. hier in D) mit recycelten PET-Flaschen eine goldene Nase verdienen, ist groß...und wenn sich jetzt jemand wundert über diese Beobachtung und warum ich das erwähne: Mein Job ist es, Sortier- und Recyclinganlagen zu planen - und in MX gibt es da eigentlich noch fast gar nix.


Zuerst geht es dann Richtung Pachuca, und dann biegt man quasi kurz vor Pachuca links ab Richtung Norden, bis man nach Ixmiquilpan kommt.

In einem Kaff irgendwo zwischen der Abfahrt bei Pachuca und Ixmiquilpan, ich glaube es war Actopan, haben wir an der Straße gefrühstückt - sorry, aber dieses "Barbacoa" habe ich dort zum dritten und letzten Mal probiert! Bääh! :-|
Das Zeug schmeckt mir einfach nicht, und das alles kleingehäckselt wird inklusive Sehnen, Glibber und Gnurpel, macht die Sache noch schlimmer. Ich hab nur einen Bissen genommen und den dann dezent in eine Serviette gespuckt - grauenhaft, das Zeug! Die mexicanische Verwandtschaft allerdings mampfte sich freudig durch den kleinen Haufen gehäckseltes Fleisch, bis alles weg war. Nochmal: Bäääh! :-| . Da ist die Fressbude direkt an der Straße:


Weiter ging es, und nach einigen Kilometern fuhren wir auf eine imposante Nebelwand zu




in der die Sicht gegen Null tendierte. Seltsam, war, daß der Nebel so begrenzt war. Aber wohl nix besonderes...
Wieder aus dem Nebel raus blieb das Wetter merkwürdig bedeckt und wolkig.


Dann bogen wir auf eine Nebenstraße ab, die zu den Grotten führte, und diese Nebenstraße war zuerst passenderweise "grottenschlecht" und zog sich dann nochmal ziemlich lang durch eine wie gewohnt hauptsächlich aus Bergen, Steinen und Kakteen bestehende Landschaft



mit ein paar vereinzelten Häusern.


Nicht unbedingt eine Gegend, in der ich wohnen möchte...

Auffallend war, daß auf dem ersten Stück wirklich viele halbfertige Häuser links und rechts standen und auch einige ziemlich armselige Hütten mit Kühen davor, die - Entschuldigung - in ihrer eigenen Scheiße standen. Lita meinte dazu, daß Hidalgo nicht unbedingt ein reicher Bundesstaat ist und das den Hausbauern wahrscheinlich schlicht das Geld ausgegangen ist.
Rechts und links von der Straße gab es aber schöne Motive zu sehen - man muss nur richtig hingucken:


Das letzte Stück des Weges ging dann in endlosen Serpentinen runter in die Schlucht. Wohl dem, der gute Bremsen und Nerven hat. ;-)
Bei Regen und/oder nachts möchte ich den Weg aber nicht unbedingt fahren, wenn man da ins Rutschen kommt, ist man mangels Leitplanken oder ähnlichem schneller im Tal, als einem lieb ist. Die abbröckelnden Straßenränder machten die Sache auch nicht besser. ;-)



Nachdem wir an einer caseta den Eintritt abgedrückt hatten, ging es noch ein Stück weiter, bis wie endlich den Parkplatz erreichten. Dort parkten wir neben einem Großraum-Van "Hecho en Mexico", den ich irgendwie ziemlich cool fand. Für zwei Personen könnte man da ein tolles Reisemobil daraus basteln...


Gleich neben dem Parkplatz befinden sich einige Gebäude mit tienda, Restaurant, Umkleideräumen und sogar einem kleinen Hotel (Doppelzimmer 500$ pro Nacht, länger als ein Wochenende hält man es dort aber sicher nicht aus...).

Also zu Fuß das letzte Stück zu den Grotten in Angriff genommen.


Grotte Nr. 1 ist eigentlich nur ein mannshoher Schacht, etwa 10m lang, und je weiter man reingeht, desto wärmer wird es. Das warme Wasser strömt durch Risse im Gestein von der Decke und den Seiten in die Grotte. Badelatschen solle man besser nicht tragen, der Boden ist rutschig und uneben, nen Paar Stofturnschuhe sind besser.
Ganz am Ende der Höhle sind im Boden Mulden, in denen man wie in einer Badewanne liegen kann. Falls man etwas sehen möchte, eine wasserdichte Taschenlampe mitbringen (und für Fotos eine von diesen billigen, wasserdichten Einwegkameras).
Das gemeine an Grotte Nr. 1 ist, daß sich direkt davor ein kleiner Wasserfall mit kaltem Wasser befindet, durch den man erst mal durch muss. Sehr nett. :-)

Grotte Nr. 2 ist erheblich größer und liegt etwas unterhalb von Nr. 1. Hier haben Dutzende von Leuten problemlos Platz, und es gibt einen kleinen, seitlichen Schacht mit einer starken Strömung (in dem es stockfinster ist) und auch etliche wame Wasserduschen .
Da musste ich mir dann auch gleich mal die Schuhe zubinden


und war froh, mit Sportschuhen da rein gegangen zu sein, weiter unten im Fluss trudelten etliche Badelatschen herum, die den Besitzern flitzen gegangen waren. :-)

Noch ein Stück weiter unten bildet das Wasser dann einen kleinen, flachen Fluss, in dem man sehr schön faul rumdümpeln kann. Also genau richtig für mich. ;-)

Am Ufer des Flusses kann man zelten (kostenlos, wenn ich das richtig verstanden habe), und einige Großfamilien hatten es sich dort mit Grill und Bier gemütlich gemacht.
Oberhalb des Camping Areals gab es auch noch ein Schwimmbecken, das hauptsächlich von Kindern benutzt wurde. Warum allerdings, wo der Fluß mal gerade 20cm Wassertiefe hatte, erschloß sich mir nicht so ganz. Vielleicht, weil der Fluß zur Regenzeit erheblich mehr Wasser führt?
Ein Stück den Fluß runter wurde eifrig gebaut, ein Radlader fuhr dort die ganze Zeit hin und her und holte Kies aus einem trockenen Flußbett, das seitlich in den Bergen lag.

Alles in allem ein sehr schöner Flecken Erde, aber wie gesagt für mehr als ein Wochenende wohl ein bisken ruhig. Obwohl - warum nicht? Man muss ja nicht immer "tolle Sachen erleben". Ich könnte mir schon vorstellen, in Tolantongo rumzuhängen - man hat Wasser, Sonne und cerveza und keinen Stress...auch schön. :-)

Nachdem wir eine ganze Weile im Fluß rumgeplanscht hatten, wurde im Restaurant noch ein Essen eingeworfen. Sehr lecker und günstig, ich hatte etwas, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere, aber es war irgendwie so was wie Schaschlik ohne Spieß. Extrem geiles Zeugs...

Weniger schön war der an der Decke hängende Fernseher, auf dem die ganze Zeit lautstark der Sender "Bandamax" lief - grauenhaft! Wenn man sich das penetrante Gejaule länger als ne Stunde anhört, stirbt man bestimmt an inneren Blutungen... ;-)


Ich habe noch ein schönes Panorama der Gegend fotografiert:


Anschließend ging es wieder Richtung DF,


wo wir dann abends ziemlich müde ankamen. Alles in allem fand ich den Besuch der "Grutas de Tolantongo" wirklich schön, die Schlucht mit den Quellen hat was, ausländische Touristen habe ich fast gar keine gesichtet (jaja, hört sich doof an, wenn man doch selber einer ist), futtern kann man da auch gut und günstig. Wenn irgendwie möglich, sollte man sich das auf jeden Fall mal ansehen.

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Freitag, 1. Februar 2008

 

24. Tag - 02.01.07 - Nix besonderes

Heute gab es absolut nix besonderes zu berichten.
Lita war mit ihrer Schwester Olivia in der Stadt zum einkaufen,. und ich habe mal wieder etwas mit dem Garten gekämpft, damit es nicht ganz so nach "Kraut und Rüben" aussieht.

Später fuhren Lita und ich dann mit Don Alfonso zu Litas Freundin Claudia (von uns immer als "Fresa-Claudia" betitelt, aber sie ist wirklich nett). Die wohnt mit ihrem Mann in einem kleinen Haus in einer Wohnanlage irgendwo Richtung Santa Fe. Das Haus war wirklich sehr schön, interessante Aufteilung und ein kleiner Garten hintendran. Dürfte heftig viel Geld gekostet haben.

Ganz in der Nähe ist so etwas wie eine Polizeischule, von der ab und an Marschmusik herüberschallte. :-)

Absolut fasziniert war ich von einer Weihnachtsdekoration in Form einer winzigen Achterbahn, die batteriebetrieben auf die Spitze der Bahn hochgezogen wurde und dann in etlichen Pirouetten wieder nach unten rauschte - tolles Spielzeug, fast so gut wie eine Carrerabahn! :-)

Wir fuhren dann nach Santa Fe in einen (teuren) Sushi-Laden, und ich saß zum ersten Mal in meinem Leben in einem Smart ForFour. Wat ne grausame Kiste, gut, daß der nicht mehr gebaut wird. ;-) Der Sushi-Laden war ganz okay, viel los war da aber nicht. Sieht wahrscheinlich wochentags über Mittag anders aus...




Irgendwann ging es dann zurück zu Claudias Haus, wo uns Don Alfonso wieder einsammelte und dann nach Xochitepec zurückbrachte. Wieder nen Tag rum...

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23. Tag - 01.01.07 - Der lange Marsch

So, nachdem ich in letzter Zeit eine ziemlich heftige "Blog-Unlust" hatte, habe ich mich aufgerafft, um mal den Rest unseres mittlerweile schon ewig zurückliegenden Urlaubes weiter zu beschreiben.
Ich werde mich bemühen, den Rest so schnell wie möglich online zu stellen, um dann auf mehr oder minder aktuelle Themen zu kommen. Es hat sich in der Zwischenzeit nämlich vieles verändert...

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Heute haben wir erstmal schön lange geschlafen und dann nen Kaffee und ein kleines Frühstück eingeworfen. Wie eigentlich immer am 1. Januar hatten wir weder Lust noch Einfälle, heute etwas besonderes zu unternehmen. Ausserdem hatte ich am Vorabend wohl doch etwas zu viel Tequila getrunken. %-)


Schließlich rafften wir uns aber doch auf, und ich schlug vor, zu McDoof zu gehen und evtl. danach noch bei Starbucks einen Tasskaff zu trinken. Nicht ganz uneigennützig, denn mir kamen Tortilla & Co mittlerweile schon aus den Ohren raus...
Ixhel stimmte zu und wollte gleich Don Alfonso anrufen, aber ich machte sie darauf aufmerksam, daß ich von "gehen" gesprochen hatte, nicht "fahren".

Nach etwas Gegrummel von wegen "aber das ist ganz schön weit..." stimmte die beste aller Ehefrauen aber schließlich zu, und wir machten uns auf den Weg.
Zunächst den Hügel hoch und dann quer durch Tepepan, auf der anderen Seite den Hügel wieder runter und noch um ein paar Ecken herum.

Wir sahen auch mal wieder ein paar von den Schuh-Paaren, die auf irgendwelche Elektroleitungen geworfen wurde. :-)


Soooo weit war das gar nicht, und man konnte z.B. einige wirklich schöne Häuser entdecken, an denen man sonst achtlos vorbei gefahren ist. Um dort zu wohnen, muß man aber wohl schon recht üppig verdienen...


Alles in allem war es eine gute halbe Stunde Fußmarsch. Das gilt in MX schon fast als Tageswanderung unter erschwerten Bedingungen. :-)

Richtig auffallend war, wie leer die Straßen waren, sowohl in puncto Autos wie auch in Sachen Fußgänger.. Offenbar hatte der Rest von Chilangolandia am gestrigen Abend doch ziemlich tief ins Glas geguckt... ;-)

Auch bei McDoof war nicht viel los. Also etwas gefuttert und dann zu StarBucks rübergeschlendert. Hier war schon mehr Betrieb (die Leute brauchten wohl alle starken Kaffee...), aber es war auch merklich ruhiger als sonst. Gegenüber hing ein recht gelungenes Werbeplakat von VW, auf dem unter anderem ein Karmann Ghia zu sehen war (ich habe so einen tatsächlich im Vorbeifahren irgendwo vor einem Haus südlich von DF gesehen - wurden die Dinger tatsächlich in MX verkauft, oder war das ein Import aus Gringolandia?).


Nachdem wir in aller Ruhe unseren Kaffee weggeschlabbert hatten, machten wir uns auf den Weg zurück nach Xochitepec und kauften in einer tienda noch etwas pan dulce.
Irgendwo in einer Seitenstraße stand noch ein etwas mtgenommener, aber immer noch schöner Ford Mustang (und ein paar arg vom Rost zerfressene Renault R5 aus der ersten Serie)...




Ansonsten passierte dann nix besonderes mehr.

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