Samstag, 14. Juli 2007

 

In eigener Sache...

N Morgen,

da ich zugegebenermassen mit meinen Posts über unseren MX-Urlaub nen halbes Jahr hinterher hänge, werde ich mir erlauben, ab und an mal was aktuelles zu schreiben, aber die MX-Beiträge quasi mit einem "falschen Datum" zu versehen, so daß sie chronologisch passen...

Wen es interessiert (gibt es da überhaupt jemanden?), der möge also ab und an mal im Blog vorbeigucken und nach "neuen" Beiträgen vom MX Aufenthalt suchen... ;-)

Gruß, Hollito :-)

Freitag, 6. Juli 2007

 

19. Tag - 28.12.06 - San Miguel Allende

Heute sind wir nach San Miguel Allende gefahren. Gleich zu Anfang eine Überraschung: Die riesige, neu gebaute Brücke in Leon war geöffnet. (Warum man allerdings für eine einzige Spur so ein Riesenteil baut und auch noch so hoch, hat sich mir nicht erschlossen...)

Der erste Teil der Fahrt ist dann der gleiche wie nach Guanajuato, aber man fährt dann an der Stadt vorbei und muß noch ziemlich lange durch eine Gegend fahren, die man selbst bei freundlicher Betrachtung nur als gottverlassen bezeichnen kann.

Ab und zu mal ein paar Hütten oder Häuser, einige kleine Seen und ein ziemlich großer und ansonsten nur trockenes Land, Bäume, Kakteen und Steine. Dafür ist der Verkehr relativ spärlich und man kann gut fahren.
Irgendwann kamen wir dann endlich an und stoppten erst mal bei einem Comercial Mexicana am Stadtrand, weil Olivia noch einige Sachen kaufen musste. Auf dem Parkplatz fiel auf, daß viele der Autos aus Gringolandia kamen. Texas, Tennessee, Californien, Oklahoma, es waren so einige Bundesstaaten vertreten. Zum größten Teil wohl Mexicaner, die Urlaub machten und/oder ihre Familien besuchten. Neben den üblichen Pickups und großen Kombis auch einige Protzkisten wie Touareg V8 und Lexus Allradkoffer, aber auch einige ziemliche Klapperkisten, mit denen ich nicht mal Bier von der Tankstelle holen würde...;-)

Also weiter in die Stadt, die total voll mit Autos war und schnell das übliche DF Gefühl vermittelte: 5 Minuten stehen, 10m weiterfahren, wieder 5 Minuten stehen usw.. In irgend einer Seitenstraße nahe dem Zentrum fanden wir tatsächlich einen Parkplatz, in den Burrito mit einigem Rangieren reinpasste. :-) Aber schöne Türen gibt es da. :-)


Also alle Mann raus aus der Kiste und zu Fuß weiter die Stadt erkundet.


Auch hier nervten nach einiger Zeit die vielen Leute gewaltig, genau so wie die Verkäufer, die einem alles mögliche andrehen wollten. Und auch hier fielen wieder die vielen Autos mit US-Kennzeichen auf, darunter eine Menge monströser Kisten al la Avalanche, Lobo, Explorer oder Cheyenne mit riesigen "Pimp my Ride" 20-22 Zoll Chromfelgen und passenden Niederquerschnittswalzen. Sieht ja nett aus sowas, ist aber für Straßen in MX sicherlich nicht das wahre....

Die Straßen dort sind aber nett, wenn auch absolut nicht für den heutigen Verkehr geeignet. :-|




Nach einiger Zeit waren wir genug rumgelaufen und suchten uns eine Futterstube, und weil mir die Tortillas mittlerweile aus den Ohren rauskamen, ordnete ich einen Besuch beim Chinamann an. Dort gab es auch lecker Sushi und die Menüs waren mit 60-90 $ auch noch echt günstig. Da der Laden ziemlich voll war, mussten wir etwas warten, lohnte sich aber, dass Essen war klasse. Auf dem Teller fanden sich auch zwei kleine grüne Chilischoten, von denen ich gleich mal ein Stück probieren musste. Böser Fehler! Die Dinger waren scharf wie Hölle und ließen mich sofort heftigst in Tränen ausbrechen. :-)
Und das, wo mich die gesamte mexicanische Verwandschaft schon immer ungläubig anstarrt, wenn ich mir reichlich Salsa oder Chiles reinhaue...nur die weiße Salsa mit Habaneros in Boca Del Rio war vergleichsweise noch heftiger. ;-)


Gestärkt trabten wir nun weiter durch die Stadt, nachdem wir gleich gegenüber vom Chinamann in der Poststelle ein paar Briefmarken gekauft hatten - eine Post nur ein paar Schritte entfernt, das muß man ausnutzen (in MX)! (Mal kurz vom Thema abschweifen: In Zihuatanejo fragten wir nach der Post, und eine freundliche Ladenbesitzerin meinte: "Die ist in nur ca. 10 Minuten mit dem Taxi zu erreichen, diese Richtung!" Wir verzichteten damals dankend - 10 Minuten mit dem Taxi, in Zihua? Da muß wohl die Post einsam irgendwo in den Bergen stehen... ;-))

DHL war auch schräg gegenüber vertreten, sah aber irgendwie anders aus als man es in D gewohnt ist.


Zurück nach SMA. Wir liefen wie gesagt weiter durch die Stadt, ich machte noch ein paar Fotos, Ixhel kaufte einen Korb mit Trockenblumen für ihre Mutter und die Kinder bekamen mal wieder irgendwelches Spielzeug, aber nach einer Weile waren wir alle genervt von dem Verkehr, den vielen Gringos - ähm Leuten und dem ganzen Trubel.




Den obligatorischen Weihnachtsbaum gab es natürlich auch.


Zurück durch die Straßen, den Burrito ausgeparkt und ab dafür. Kurios war mal wieder die unerwartete Verkehrsführung, aber das ist MX ja nix neues.


Also los, so wie der gute Mann hier auf dem Foto, der mit unbekanntem Ziel an uns vorbeitrabte.


An dem großen See auf der Rückfahrt Fahrerwechsel, und ich brachte den Burrito dann zurück zum Haus in Leon.
.

Fazit: SMA ist eine sehr schöne, kleine Stadt mit sehenswerten Straßen, Häusern und Plätzen. Wenn es sich einrichten lässt, sollte man aber dort hin fahren, wenn nicht viel los ist, denn die Stadt erstickt in Touristen und Autos. Nun ja, zumindest war ich jetzt mal da...

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Sonntag, 1. Juli 2007

 

18. Tag - 27.12.06 - Guanajuato

Heute ging es (zum Glück!) nicht ganz so früh raus, erst um etwa 8.00 Uhr. ;-)

Nach einem schnellen Frühstück (pan dulce und Tasskaff) hüpften alle in den Chevi-Isuzu, den ich "Burrito" getauft hatte, weil er beim Anfahren manchmal bockt wie ein störrischer Esel. Javier, Ixhels Stiefvater, fuhr zur gleichen Zeit zur Arbeit.

Wir fuhren nach Guanajuato, was wohl ursprünglich mal "Platz der Frösche" oder so ähnlich geheissen hat. Auf der Fahrt gab es nichts besonders aufregendes zu sehen, mal abgesehen von
einer Bahnlinie, die sogar noch in Betrieb ist (!), einem Autowerk von General Motors / Chevrolet rechts neben der Straße und linkerhand einem Berg namens Cubilete, auf dem anscheinend eine Statue oder ein Denkmal auf einem großen weißen Sockel steht. Konnte man auf die Entfernung aber nicht richtig sehen. Dazu später mehr.

In Guanajuato angekommen ließen wir uns hinter der casseta erst einmal einen Übersichtsplan geben, um den Weg zum Mumien-Museum zu finden. Der Weg dorthin ist wirklich unglaublich, es
geht bergauf und bergab, durch schmale, holprige Straßen, mal mit und mal ohne Beschilderung. Und Frösche haben wir auch keine gesehen...

Zum Schluß dachten wir, wir hätten uns total verfahren, fanden das olle Museum aber erstaunlicherweise doch. Es war nicht besonders viel los, wahrscheinlich weil 80% der potentiellen Besucher den Laden gar nicht finden können und sich entnervt was anderes angucken. ;-)


Der Eintritt betrug happige 60 Peselotten pro Erwachsenem, und das Geld war es eigentlich nicht wert. Es gab eine ganze Menge Mumien zu sehen, aber fast keine Informationen oder sonst etwas über das warum und wieso. Am Eingang waren zwar Schilder, die Fotos verboten, aber da sämtliche Mexicaner eifrig mit Fotohandies, Fotoapparaten und Videokameras(!) rumhantierten, hab ich auch ein paar Fotos gemacht.


Wie gesagt, muß man nicht gesehen haben, das ganze...
Draussen angekommen wurden wir von einer ganzen Horde von Andenken-, Süßigkeiten- und Sonstwas-Verkäufern bestürmt, die wir nur mit Mühe abwehren konnten.
Alle Mann wieder rein in den Burrito, und los, alle wollten in einer Dulceria oben in den Bergen Süßigkeiten kaufen (alle, außer ich). Da isse:


Gegenüber stand ein alter Datsun aus den 70ern, kein besonderes Auto, aber in D praktisch nicht mehr auf der Straße anzutreffen.


Ich bin nur kurz durch die Dulceria gelaufen und habe dann draußen gewartet, die liebe Verwandschaft brauchte aber gut 20 Minuten, bis alle das richtige gefunden (und gekauft) hatten. Den meisten mexicanischen Süßigkeiten kann ich nicht allzu viel abgewinnen, die schmecken irgendwie komisch...

Dann wieder runter ins Tal, kreuz und quer und hin und her und schließlich eine Straße hoch, die zu einem Denkmal von irgend einem berühmten Freiheitskämpfer oder so was führte, den Namen hab ich aber vergessen. Da isser:


Von der Plattform am Denkmal und in der Nähe hat man allerdings nen klasse Ausblick auf die Stadt, wie man hier sehen kann:




Dann ging es ein paar Meter weiter und ein paar Treppen runter zu einer kleinen Bahn, die man sich wie eine Mischung aus Seilbahn und Fahrstuhl vorstellen kann. Sie besteht aus zwei kleinen Kabinen, die mit einem Stahlseil verbunden sind und abwechseln eine etwa 100m lange und 45° steile Rampe hoch- und runtergezogen werden. Wenn ich mich richtig erinnere, ging ein paar Meter oberhalb der "Bergstation" ein schmaler Weg runter ins Tal (sah zumindest so aus), der sicherlich die bessere Alternative ist, wenn es bei der Bahn richtig voll ist, die Bahn kann nämlich pro Fahrt nur ca. 10 Leute transportieren, und man muß evtl. ganz schön lange warten. :-|


Unten angekommen sind wir dann etwas rumgelaufen, es gab wie in MX üblich etliche Kirchen zu sehen, ein Theater, einen netten, schattigen kleinen Platz und, wie üblich, verstopfte Straßen und hupende Autos. Ansonsten massenhaft Restaurants und Futterbuden und ohne Ende Läden und Straßenstände und -verkäufer mit dem üblichen Souvenir-Müll für die Touristen. Nix besonderes also.




Auf dem Rückweg wieder ~30 Minuten Wartezeit an der Berg- und Tal-Bahn, dann zurück zum Burrito und ab Richtung Leon. Auf einem Grundstück an besagter Straße zum Denkmal stand übrigens ein VW-Porsche 914, der allerdings (wahrscheinlich mangels Ersatzteilen) zwei Paar runde Rückleuchten verpasst bekommen hatte. Weiß der Geier, wie das Ding da hin gekommen ist...


Kurz vor 14.00 Uhr waren wir also wieder auf dem Weg zurück Richtung Leon. Mein Fazit vom Kurzbesuch in Guanajuato: Ganz nett, aber nix, was einen vom Stuhl haut. Bestimmt gibt es abseits der Touri-Ströme ein paar interessante Ecken und Winkel zu entdecken, aber dazu fehlte die Zeit.

Der eigentliche Hammer sind die Straßen, die in den unmöglichsten Steigungen und Kurven durch die Stadt führen. Wer mal was leisten will, soll sich ein Mountainbike mitbringen und einen Tag damit durch die Stadt kurbeln. ;-)

Also wieder zurück nach Leon, wo einige Leute einen durchaus exquisiten Geschmack in Sachen fahrbarer Untersatz haben.


Wieder in Leon trafen wir uns mit Javier in einem italienischen Lokal namens "La Terazza". Prima Futter dort.


Direkt neben dem Lokal gab es einen schicken Möbelladen, der aber leider nicht geöffnet war. Dafür erspähte Ixhel auf der anderen Straßenseite zwei Klamottenläden, in denen sie umgehend verschwand. In dem einen Laden gab es italienische Dessous und Bademoden zu heftigen Preisen, aber in dem anderen wurde sie fündig, und ich durfte ihr ein Paar Schuhe kaufen - die allerdings mit 150 Peselotten spottbillig waren. Im Perisur dürften die locker das 4-fache kosten - noch mal günstig davon gekommen. :-)
Vor dem Laden stand mal wieder ein schöner Oldie:




Außerdem fand Ixhel noch eine kleine Tasche, die sie ihrer Freundin Lupita zum Geburtstag schenken wollte. Gabi verguckte sich in eine winzige rosa Geldbörse, die ich dann heimlich kaufte und ihr auf der Rückfahrt als Überraschung in die Hand drückte. War mit 50 $ ziemlich billig und besser sowas, als den Plastikschrott, den die Kinder sonst ständig haben wollen (und meistens auch bekommen)...

Kurios: An einem Telefonmasten baumelte ein freundlicher Weihnachtsgruß:


Im Haus angekommen schnappte ich mir ein paar kalte Noche Buena und setzte mich vor der Tür an den Tisch, um noch etwas Text in den Palm zu hämmern.

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