Donnerstag, 18. Januar 2007

 

4. Tag - 12.12.06 - Die Invasion

Morgens um 8 aufgewacht, weil es im Zimmer einfach zu warm wurde und wir die Klimaanlage nicht die ganze Nacht laufen lassen wollten – die machte nämlich ziemlichen Lärm. Der erste Blick vom Balkon auf das Meer, und nanu? Ein Riesenpott lag in der Bucht vor Zihua, sprich: ein Kreuzfahrtschiff.

Da man auf die Entfernung den Namen des Schiffs nicht erkennen konnte, wurde die kleine Digitalkamera zur Hilfe genommen. Aber erst mit vollem optischen Zoom und eingeschaltetem Digitalzoom (verwende ich normalerweise nicht) ließ sich auf einem Foto der Name ausmachen:

Wir hätten gewarnt sein sollen, aber dazu später mehr... ;-)
Also schnell geduscht, Klamotten angezogen und wieder die Calle Adelita runter, um irgendwo zu frühstücken.

Die Wahl fiel diesmal auf das „Casa Cafe“ (im Bild oben ungefähr da, wo das weiße Auto ist, auf der rechten Seite, ein paar Meter weiter weiter findet man Cafe & tienda "Adriana"). Der Laden ist nix besonderes, und das gleiche konnte man auch über das Essen sagen. Wir hatten Chilaquiles, Syncronizadas und Sweet Cakes. Alles okay und auch preiswert, aber mehr auch nicht. Die Besitzerin ist eine gringa. Das Essen im Cafe Adriana gefiel uns aber erheblich besser.
Und wer nicht unbedingt gesteigerten Wert auf die Gesellschaft von norteamericanos legt, sollte besser einen Bogen um den Laden machen. ;-)
Auch die überall angepinnten Plakate mit Werbung für irgendeine christliche Betgruppe, die sich irgendwo in der Nähe traf, gefielen mir nicht. Liegt wohl daran, daß ich dem ganzen Religionskram ziemlich kritisch gegenüber stehe.

Zurück im Hotel gammelten wir am Pool und am Strand rum, bis uns nachmittags wieder mal der Hunger plagte. Also back on the road. Leider waren alle Lokale in der Calle Adelita geschlossen, so daß wir weiter Richtung Innenstadt laufen mußten. Hier nahm dann das Grauen seinen Anfang.

Nachdem wir die Strandpromenade erreicht hatten, sahen wir uns einer Invasionsmacht gegenüber, bestehend aus Unmengen von turnschuhbewehrten US-Rentnern. ;-) Sogar eine gewisse Art von Uniformzwang schien es zu geben: Kurze Hosen, bis fast unter die Arme hochgezogen, T-Shirts und sogar Hawaii-Hemden, unter denen sich gewaltige Plautzen wölbten, und die erwähnten Turnschuhe. Wirklich furchteinflößend. ;-) Fotos erspare ich euch und mir. ;-)

Dementsprechend waren alle Einheimischen heute auf gringos gepolt, und wir wurden auf Schritt und Tritt angequatscht: „Eh amigo, need a taxi service?“ „Hola hombre, want a good meal?“ usw. - nervig, sowas.
Ixhel erspähte an einem Stand eine kleine Stofftasche, die sie natürlich „unbedingt“ haben mußte, stieß aber beim Kauf auf Kommunikationsprobleme, obwohl sie ja aus MX kommt: „Was kostet die Tasche?“ „8 Dollar!“ „Ich hab keine Dollars, wieviel Pesos?“ „8 Dollar!“ „Nochmal: Ich habe keine Dollars! Wieviel Pesos?“ „Ähm...80!“ „Soll das ein Witz sein?“ „Okay, okay...60.“ ;-))))
Ixhel kam dann leise vor sich hin grummelnd mit der Tasche von dem Verkaufsstand zurück und wir stimmten überein, erst mal den Rückzug Richtung Innenstadt anzutreten, weil die „Rentner-Dichte“ dort geringer sein dürfte. ;-)

War aber auch nen Fehler, denn nach kurzer Zeit hatte Ixhel einen Laden geentert, in dem sie einen wirklich schönen kleinen Wandspiegel fand. ;-) Da ihr der Preis aber ziemlich hoch vorkam, vereinbarte sie mit der Verkäuferin, am nächsten Tag noch mal vorbei zu gucken, und die Verkäuferin sollte ihren Chef nach einem besseren Preis fragen.

Ein paar Straßen weiter, ich glaube es war in der Calle Cuhautemoc, fanden wir ein kleines Lokal namens „Nueva Zealand“, in dem wir erst mal etwas futterten. Die Sopes waren spitze, der Ausblick auf die Straße eher typisch mexicanisch :-)

Nebenan saß eine Oma in einem Schaukelstuhl vor einem Klamottenladen (im Foto unten war sie gerade mal aufgestanden, um einen Blick die Straße runter zu werfen), in dem wir anschließend ein T-Shirt als Mitbringsel für Don Alfonso (den besten Taxifahrer der Welt) kauften.

Anschließend sah ich ein interessantes Auto, wohl ein Käfer in Strandkleidung. Interessantes Dach-Design, oder?! : -)

Dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel, wo wir den Rest des Tages auch blieben.

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Comments:
Beide geschafft, Hollito!
Bravo.
Fotos einbauen ist aufwendig, machen die ganze Sache aber viel, viel lebendiger.

Bin schon ganz gespannt, ob Du mit einem Spiegel nach Deutschland zurueckkommen wirst oder nicht.

Hoch lebe die Sportschuhuniform!!
 
GRINGOS! Könnten der Beschreibung nach auch Holländer oder Deutsche gewesen sein;))) Wer weiss das schon. Eigentlich egal, denn Renter ist Renter;)
 
N Morgen Martin,
ja, es dauert schon länger, man muß Bilder aussuchen, konvertieren (verkleinern), dann evtl. den Text noch an die Bilder anpassen usw.
Aber ohne Bilder wäre das eine Textwüste, anstrengend zu lesen und vieles kann man ja gar nicht nur beschreiben, da müssen Bilder dabei sein. Außerdem macht das "Urlaubs-Bloggen" ja auch Spaß. :-)

@sannicolas
Ja, aber die die Rentner aus D und NL sprechen nicht dieses grauenhafte, zerkaute gringo-englisch und die Frauen kreischen nicht andauernd "How beautiful!" oder "How amazing!" ;-)
Ansonsten gebe ich dir recht. :-)
 
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