Freitag, 7. Juli 2006

 

Reisen: Das Chan-Kah Resort Village in Palenque

Ich möchte hier mal über das "Chan-Kah" in / bei Palenque berichten.

(Wer allerdings alles, was über Backpacker- oder Hostel-Niveau hinausgeht, gleich als "Touri-Scheiße" ansieht, braucht gar nicht erst weiterzulesen. Die Anlage ist halt für Leute gedacht, die etwas mehr als umgerechnet 5-10 Euro oder US$ für eine Übernachtung ausgeben wollen, m. E. aber ohne ein "Schicki-Micki" Laden zu sein...wie dem auch sei, wen es interessiert, der lese weiter...)

Die Homepage findet man unter Chan Kah

Das Gelände des "Resorts" liegt direkt an der Staße zwischen der Stadt Palenque und den Ruinen, wenn man von Palenque - Stadt kommt, auf der linken Seite. Ich schätze mal, 2-3 Km ausserhalb der Stadt. Auf der Homepage gibt es auch eine kleine Karte mit einem Lageplan.
Rechts der Straße gibt es - so weit ich weiß - ein relativ großes Tagungsgebäude, das ebenfalls zum Chan-Kah gehört. Das habe ich allerdings nicht selber gesehen, ein Blick auf die Homepage hilft da weiter.



Man biegt also wie gesagt nach links ab durch ein recht eindrucksvolles Portal (es gibt ein paar hundert Meter weiter noch eine zweite Zufahrt, ich weiß allerdings nicht, ob diese für Gäste gedacht ist), rollt dann ein ganzes Stück auf das Gelände und kommt nach einer Rechtskurve an der Rezeption an. Dort kann man auch sein Auto abstellen, die kleinen, "casitas" genannten Häuser für die Gäste sind normalerweise nicht direkt mit dem Auto zu erreichen. Für den Gepäcktransport gibt es dort "Rikschas", mit denen Angestellte das Gepäck befördern, oder man schleppt seinen Kram halt selber, sind ja keine Wahnsinnsentfernungen...
.


Die casitas sind mehr oder weniger um den Pool angeordnet, allerdings gibt es wohl auch welche in der Nähe des Tagungsgebäudes. Die habe ich mir allerdings nicht angesehen, ebensowenig wie das Tagungsgebäude, weil ich abends einfach nur froh war, endlich in den Pool zu hüpfen und einige cerveza fria runterzuspülen. :-)

Wieviele casitas es insgesamt gibt, kann ich nur schätzen, da ich
mir wie gesagt nicht das ganze Gelände angesehen habe. So zwischen 50 - 70 werden es wohl sein, denke ich. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit in diesem Teil Mexicos sind für den normalen Mitteleuropäer schon ziemlich heftig.
Wenn man in den nicht weit entfernten Ruinen von
Palenque rumläuft und -klettert, wird einem erst bewusst, was für eine Arbeit es gewesen sein muß, dort im Dschungel eine derartig große Stadt zu errichten. Der zugängliche Teil von Palenque umfasst nur die großen Gebäude, die religiösen oder repräsentativen Zwecken dienten, drum herum, im Urwald versteckt, befinden sich die übrigen Teile der Stadt, also größtenteils Reste der Wohnhäuser usw.
Am Eingang zum Gelände war eine Tafel mit einem Übersichtsplan aufgestellt, auf dem man
gut das Verhältnis zwischen bisher zugänglich gemachter und noch im Urwald versteckter Fläche sehen konnte. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das Verhältnis grob auf ca 1:4 oder 1:5 geschätzt, d.h., 75-80% der Stadt sind immer noch im Dschungel verborgen. Gut, dort wird man wahrscheinlich keine Sensationen mehr finden, aber das würde man in Bielefeld-Brackwede auch nicht, wenn man es in 100 Jahren mal ausbuddeln würde...

Eine unglaubliche Leistung, dort, unter den klimatischen Voraussetzungen, eine solch riesige Metropole mitten im Urwald aufzubauen. Und das alles ohne moderne Hilfsmittel.


Zurück zum Chan-Kah.
Man ist dort in den besagten "casitas" untergebracht, die es in verschiedenen Größen von 2-4 Personen gibt. Ich selber habe nur die 2-Personen Variante von innen gesehen.
So eine "casita" hat eine kleine Veranda, auf der Stühle und ein kleiner Tisch stehen, und innen eigentlich nur einen Raum, in dem die Betten und ein kleiner Schreibtisch und ein Mini-Tisch mit 2 Stühlen steht.

Hinter den Betten befindet sich ein kleiner Gang, in dem man ein Waschbecken und eine Garderobe zum Aufhängen seiner Sachen findet. Ich hab mir sagen lassen, daß es keinen Schrank gibt, weil die Klamotten in dem Klima in einem Schrank nach kurzer Zeit anfangen zu schimmeln. Am Ende des Ganges befindet sich die Dusche mit Toilette. Und ne Klimaanlage gibt es natürlich auch, sonst wäre an Schlaf nicht zu denken bei der mörderischen Thermik dort...

Das ganze Gelände ist sehr weitläufig und von kleinen Wegen durchzogen, auch einige kleine Plätze gibt es dort, die mit einem Brunnen oder einem kleinen "Kunstwerk" versehen sind.

Da die Anlage mehr oder minder direkt in den Dschungel hineingebaut ist und auch nicht großartig von diesem durch Mauern oder Zäune abgetrennt ist, wachsen teilweise die Pflanzen bis auf die Dächer der casitas.

Ansonsten sind aber Wege und Plätze, wie auch die gesamte Anlage, sehr gepflegt, ohne allerdings gleich an eine typische deutsche Schrebergarten-Kolonie mit Nagelscheren-gekürzten Rasenflächen und mit dem Lineal gezogenen Blumenbeeten zu zu erinnern. ;-)

Der absolute Knaller der gesamten Anlage ist aber zweifellos der große Pool, der nicht, wie immer und überall (nicht nur in MX), mehr oder minder fantasielos in Beton gegossen wurde, sondern aus Natursteinen gemauert. Er ist in 3 Becken aufgeteilt:

Das erste Becken ist ziemlich flach und damit auch für Kinder geeignet. Allerdings ist hier auch der Frischwasser-Zulauf, und damit ist das Wasser etwas (!) kälter als in den übrigen Teilen. Mexicaner könnten da schon fast frieren, als Europäer findet man das Wasser in diesem Teil zumindest noch erfrischend...im Bild rechts von der kleine Brücke zu sehen. Im Becken sind auch noch einige Steine so einzementiert, daß sie knapp unter der Wasseroberfläche liegen. Da kann man dann prima draufkrabbeln und sich sonnen, während man ein kühles Bier (aus Sicherheitsgründen aus einem Styro-Becher ) schlürft.. :-).

Das zweite Becken ist der größte Abschnitt, etwas tiefer, aber auch durchaus für (nicht zu kleine) Kinder noch geeignet und mit kleinen "Inseln" versehen.

Der dritte Abschnitt ist eher für Erwachsene gedacht, da > 2m tief, so daß man auch mal ne Kopfsprung vom Rand wagen kann, ohne gleich mit Hautabschürfungen oder nem eingedellten Schädel
rechnen zu müssen. ;-)

Rund um den Pool gibt es Wege und natürlich an einigen Stellen auch Platz für Liegestühle und an einigen Stellen auch Tische und Stühle, an denen man das futtern kann, was man sich zuvor im Restaurant bestellt hat. Das Essen dort war übrigens nicht aufsehenerregend, aber okay, das Personal war sehr freundlich. Die Preise lagen auch duchaus noch im Rahmen. Das Bild rechts zeigt die Sicht über den gesamten Pool von dem ersten (flachen) Abschnitt aus.

Wie man sieht, ist der Pool von üppiger Vegetation umsäumt, unter anderem von Kokospalmen (die Kokosnüsse lagen überall rum und gammelten vor sich hin), aber auch von Bananenbäume und schönen, mir völlig unbekannte Blumen.


Nicht zu vergessen sind allerdings die Brüllaffen, die tagsüber in den Bäumen rumgammeln und Geräusche machen, die einen an einen "Alien" oder schlimmeres denken lassen ...

Auf dem Gelände gibt es auch noch einen kleinen Laden und ein Internet-Cafe, beides war allerdings zu der Zeit, als wir da waren, geschlossen. Hätte sich wohl auch nicht gelohnt bei den wenigen Gästen.

Ausser dem Restaurant gibt es auch noch die Möglichkeit, Pool, Kicker oder Tischtennis zu spielen. Aber selbst abends um 11 ist man
aufgrund der Temperaturen nach 2 Minuten Tischtennis klatschnaß geschwitzt. ;-)

Alles in allem kann ich das Chan-Kah nur empfehlen, allerdings waren wir zu einem Zeitpunkt da, an dem nur vielleicht 10 andere Gäste dort waren, so daß es schön leer und ruhig war.

Die Preise findet man auf der Homepage, bei uns haben Nachverhandlungen einen satten Nachlaß gebracht - allerdings wurde das auch von meinen mexicanischen Verwandten erledigt. Ich alleine hätte wohl den vollen Preis gezahlt...

Ach ja, da fällt mir noch ein:
Diesen freundlichen Zeitgenossen mit der eleganten Finne auf dem Schädel (wie ein Tatra 87!) habe ich direkt am Pool abgelichtet. Er hatte überhaupt keine Angst und ließ sich in aller Seelenruhe aus 1m Entfernung fotografieren. Besonders witzig war allerdings seine Art der Fortbewegung: Wenn es fix gehen musste, richtete er sich halb auf und raste nur auf den Hinterbeinen los - Jurassic Parc lässt grüßen. :-)

Vom Chan-Kha gibt es noch eine Filiale in Palenque-Stadt, ein Hotel mit Restaurant. Wenn ich mich recht erinnere, direkt am Zocalo oder zumindest an einem großen Platz.
Wie gut oder schlecht das ist, kann ich aber nicht beurteilen, wir sind nur daran vorbei gelaufen.


Palenque (also die Stadt) ist m. E. (ich denke mal, das, was ich gesehen habe, war wohl das Stadtzentrum) absolut nix besonderes, eine typische mexicanische Kleinstadt ohne irgendwelche Besonderheiten halt. Kann man abends mal durchlaufen, ist aber nix tolles...

Anmerkungen oder Ergänzungen? Bitte die Kommentar-Funktion benutzen.

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Comments:
Na schön Hollito - Du hast ja jetzt auch ein Blog! TOLL!!! Beim Link zum Resort hast Du glaube ich bei der Beschreibung ein Anführungszeichen vergessen bzw es scheint Du bist da gerade dran - http:// braucht man (-;
Chan-Kah

Zum Thema Palenque - man zahlt jetzt einen Eintritt in den Nationalpark, wenn man zu den Ruinen will... Täglich! ... ungefähr bei Kilometer 3,5 ...
 
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