Dienstag, 4. Juli 2006

 

Alltag: Hitzeschock und Tepache



Ixhel meinte neulich mal, dieses Jahr wäre der Frühling in Deutschland ausgefallen - wohl wahr. Erst monatelang Eis und Schnee, und dann kommt fast übergangslos der Sommer mit 29°C um 19.20 Uhr...und im Büro war es trotz Klimaanlage heute kaum auszuhalten.

Da ist es doch
ne gute Sache, wenn man zuhause erst mal nen Glas eiskalten, selbstgemachten Tepache (siehe unten) runterzischen kann.

Deutschland mit mexicanischen Temperaturen und Getränken , und heute auch mit mexicanischem Abendessen - so lässt es sich einigermaßen aushalten. :-)



Weil ich neugierig war, habe ich neulich mal Tepache hergestellt. War ja warm, da habe ich den Topf für die fünf Tage einfach auf den Balkon gestellt.
Grundlage war ein Rezept, das auf vielen Seiten im Internet rumgeistert:

Tepache

Zutaten:
1 reife Ananas, ca. 1 kg
1 Flasche helles Bier 0.5 l (Pils, da tuts auch das aus dem Aldi)
ca. 2 l Wasser
3 Teelöffel Zimtpulver (siehe Anmerkung unten)
1 Teelöffel Nelkenpulver (siehe Anmerkung unten)
500 g brauner Zucker (Rohrzucker)

Zubereitung:

Von der Ananas Schale und Stiel enfernen (die Schalen werden bei diesem Rezept nicht verwendet, es gibt auch Rezepte, wo die Schale zu den Zutaten gehört) und dann die Ananas in kleine Stücke schneiden (2-3cm Kantenlänge ist okay).

Die Ananasstücke mit 1.5 l Wasser und 5 EL Zucker in einem großen Topf verrühren, Deckel drauf (darauf achten, daß der Deckel dicht ist, die kleinen Fruchtfliegen riechen diese Mischung anscheinend auf 2 km) und zum Gären an einen warmen Ort (Ofen, Heizkörper) oder in die Sonne (am besten mit einem Handtuch oder einer Decke umwickelt) stellen. Das ganze etwa 3 Tage stehen lassen, je wärmer es ist, desto schneller kommt die Gärung in Gang und desto stärker ist die Gärung.

Aus eigener Erfahrung: Wir haben mal auf der Fahrt Richtung Chiapas frischgepressten Ananassaft gekauft, irgendwo an der autopista mitten im Nirgendwo in Veracruz. Nach einigen Stunden im Auto konnte man schon deutlich schmecken, daß der Saft anfing zu gären und daß sich Kohlensäure bildete.
.
In einem Topf das restliche Wasser mit dem restlichen Zucker in einem Topf verrühren und bei geschlossenem Deckel auf dem Herd ca. ca. 10-15 Minuten einkochen lassen. In das Zuckerwasser die Gewürze geben (siehe Anmerkung unten!) und einrühren, dann die Mischung gut abkühlen lassen. Nicht die heiße Mischung in die Ananas-Wasser Mischung schütten! Wenn das Zucker-Gewürz-Wasser abgekühlt ist, zusammen mit dem Bier (ich habe einfach eine Flasche normales Aldi-Pils gekauft, keine Ahnung, ob auch andere Sorten, z.B. Weizen-, Export- oder Altbier geignet sind - ausprobieren) zu der Ananas-Mischung dazugeben.

Die Mischung noch mal gut umrühren und alles wieder zur Gärung an einen warmen Platz stellen, diesmal für 2 Tage. Nicht erschrecken, wenn die Ananas Stücke teilweise eine rötlich-orange Färbung bekommen, das ist kein Schimmel oder sowas, ist normal.

Dann die Mischung filtern. Ich habe zwei mal gefiltert, erst "Grobfilterung" durch ein sauberes Küchentuch (die Ananasstücke gut auspressen!), um die groben Stücke vom Saft zu trennen, dann "Feinfilterung" mit einem Plastiktrichter und eingelegten Kaffeefiltern (Eine Papier-Serviette oder Papier-Küchentuch könnte man dazu auch nehmen).

Den Tepache passend abfüllen (z.B. in ausgespülte Cola/Limo/Wasser PET Flaschen, waren ca. 3,5 Liter, das kann aber schwanken) und ab in den Kühlschrank damit. Bei der Gelegenheit gleich noch gucken, ob noch genug Eiswürfel vorhanden sind, die braucht man auch.
Wenn der Tepache dann schön kalt ist, mit Eis servieren.

Und dran denken, da ist nix mit Konservierungsstoffen und so, also nicht wochenlang im Kühlschrank stehen lassen. Nen paar Tage geht aber.

Anmerkung:
Die im Rezept angegebenen Gewürzmengen scheinen mir doch etwas üppig zu sein. Meiner bescheidenen Meinung nach ist der Nelken-Geschmack zu stark, davon werde ich bei der nächsten "Produktion" weniger nehmen.

Prost! und Salud!

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Comments:
...du säufst auch echt alles;-) Und der Filter war mit Sicherheit kein Küchentuch, sondern...naja, bereiten wir den Mantel des gnädigen Schweigens darüber...%-X
Olli
 
Ha, und das schreibt ausgerechnet der Meistersäufer aus LEV... ;-)
 
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